Aus der Segelzeitung TRANS-OCEAN vom Oktober 1997:
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Sicherheitsleistung (Kaution) in Franz. Polynesien
-Ute Riewesell und Karl H. Helesic, "SY Mana" , Bora-Bora 8/97

Aufregung gibt es zur Zeit wegen dem Bond (Kaution/Sicherheitsleistung Rückflug). Es soll seit Januar 1997 eine neue Bestimmung geben, nach der EG-Bürger (bzw. die Mitgliedsstaaten des Schengen-Abkommens) keinen Bond hinterlegen müssen. Nach unserer Ankunft in Hiva Oa telefonierten wir mit der deutschen Konsulin in Papeete und baten um Auskunft. Einen Tag später sagte sie uns, daß es keine Änderung gebe, alle -auch Franzosen- müssen die Kaution hinterlegen.

Diese Auskunft war effektiv falsch, denn Franzosen brauchen nicht bezahlen. Europäer, die hier leben, sagten uns daß es keine Rechtsgrundlage dafür geben solle, daß EG-Bürger weiterhin zur Kautionsleistung herangezogen werden. Selbst die persönliche Aufenthaltsdauer soll nun unbeschränkt sein. (nicht aber bei der Jacht!) Die Behörden würden aber aus Faulheit/Gewohnheit die neue Regelung nur bei Franzosen anwenden.

Auf den Marquesas haben wir den Bond mit Billigung der Beamten nicht eingezahlt. Sie meinten, wir könnten das auch in Tahiti erledigen. Trotzdem erhielten wir unseren Einreisestempel. Schon das zeigt, daß die "Sicherheitsleistung" eine Farce ist, denn sonst müßte ja wohl der Bonitätsnachweis erbracht werden, bevor die Aufenthaltserlaubnis erteilt wird! Als wir später Tahiti erreichten, hielten wir uns schon über fünf Wochen in Franz. Polynesien auf.

In Tahiti gibt es kein Pardon. Wer sich hier anmeldet, muß bezahlen ( z.Zt 1100 US$/Person). Die Banken kassieren pro Person 40 US$ Gebühren. Wir kennen eine deutsche Jacht, die über zwei Monate für den Weg nach Papeete brauchte ( inklusive ausgiebiges Ankern im Süden und Südosten von Tahiti), dann nach Papeete ging und erklärte, daß für die Sicherheitsleistung kein Geld vorhanden sei. Die Jacht durfte trotzdem bleiben. Es gibt auch Jachten, die Tahiti (und den Bond) dadurch umgehen wollen, indem sie nach Moorea gehen. Von dort kann man schnell und billig mit den Fähren nach Tahiti fahren. Aber vorsicht: In Moorea werden Jachten städig kontrolliert. Wir haben vorher nie kontrollen erlebt, in Moorea und Raiatea fahren Gendarmen und Zoll ständig mit dem Boot herum.

Bei falscher Beratung kann die ganze Angelegenheit sehr teuer werden.Eine uns gut bekannte TO-Yacht zahlte den Bond schon in Hiva Oa bei der Socredo-Bank mittels Kreditkarte ein. Da sie nicht ausdrücklich erwähnten, daß sie in US$ zahlen wollten, wickelte die Bank das Geschäft in der lokalen Währung (CFP) ab. Böses Erwachen gab es dann bei der Rückzahlung auf Bora-Bora. Sie wollten das Geld natürlich in US$ zurück haben, denn mit den CFP kann man ja nichts mehr anfangen. Da der US$ mittlerweile um 20% gestiegen war, verloren unsere Clubkameraden mehr als US$400 durch die Kursdifferenz.

Wir hatten in Tahiti bei der Westpac-Bank auch mit Kreditkarten bezahlt und wurden gefragt, ob wir in USD abwickeln wollen. In Bora-Bora bekamen wir unsere 2200 USD bar und ohne jeden Abzug auf die Hand. Deshalb sollte jeder darauf achten, daß in USD abgewickelt wird, bzw. mit USD-Bargeld oder Reiseschecks der Bond hinterlegt wird. Kontrollieren kann man dies, in dem man darauf achtet, daß die Quittung auf USD lautet.

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